Die Auswahl der Kinder, Jugendlichen und jungen Erwachsenen ist in einem Land wie Uganda eine herausfordernde und schwierige Aufgabe. Das hängt zum einen an der großen Not vieler Menschen und den begrenzten Mitteln des Vereins. Eine Entscheidung zu treffen, die eine Person zu unterstützen und die andere nicht, ist nicht einfach. Hinzu kommt, dass es auch einige Menschen gibt, die versuchen, sobald bekannt wird, dass eine Organisation Hilfe leistet, davon zu profitieren, ohne wirklich bedürftig zu sein.
Unsere Partner vom AEC/EDI in Njeru und ich haben in langen Gesprächen Kriterien und ein Procedere festgelegt, wie die Auswahl stattfinden soll. Als zwei Zielgruppen wurden zum einen junge Menschen definiert, die ohne finanzielle Hilfe nicht zur Schule gehen können, also mittellos sind. Dafür gibt es viele Gründe: Krankheit oder Tod der Eltern, Arbeitslosigkeit, Sucht usw.
Die andere Gruppe sind Studierende, die selbst aktiv und hochmotiviert sind, aber aus eigener Kraft die relativ hohen Gebühren für eine Ausbildung oder Studium nur teilweise tragen können. Ihre Familien sind intakt und bemüht, sie zu unterstützen, soweit das möglich ist.
Für die Auswahl sammeln Robert JJuuko, Robert Nsuboga und Ssenyonga Crispo bis Oktober Vorschläge. Sie sind alle drei sehr anerkannt von und gut vernetzt in der lokalen Bevölkerung und können meistens schnell beurteilen, ob wirklich eine Not vorliegt. Die Kandidaten füllen dann zusammen mit den Erziehungsberechtigten einen Aufnahmebogen mit allen relevanten Daten, die für eine Entscheidung wichtig sind. Die eigentliche Entscheidung erfolgt Ende Oktober in Abhängigkeit von dem zu erwartenden Budget durch den Vereinsvorstand in Rücksprache mit unseren Partnern in Uganda. Bisher war es mir immer möglich, alle Familien selbst zu besuchen und ich werde versuchen, diese Praxis selbst oder über ein anderes Vereinsmitglied auch in Zukunft bei zu behalten.