Von August 2014 bis März 2016 arbeitete ich im Rahmen eines freiwilligen sozialen Jahres für Ältere in einem Projekt des AEC (Adult Education Center) in Njeru. Ziel dabei war, eine Schreinerlehrwerkstatt auf zu bauen und Jugendlichen, die aus finanziellen Gründen nicht zur Schule gehen konnten, handwerkliche Fertigkeiten zu vermitteln und sie dadurch fähig zu machen, für ihren Lebensunterhalt selbst zu sorgen.
Während der Schulferien kamen oft die Kinder der Nachbarn zur Werkstatt, um sich kleine Holzstücke zum Spielen zu holen. Als dann die Schule wieder anfing, kam nur noch Sumaya, ein zehnjähriges Mädchen, vorbei. Ich wunderte mich darüber und fragte sie, warum sie nicht in der Schule ist. Sumaya erzählte mir, dass ihre Mutter alleine mit zwei Kindern sei, weil ihr Mann sie verlassen hat und sie deshalb die Kosten für die Schule nicht mehr bezahlen könne. Also musste sie die dritte Klasse nach dem zweiten Term verlassen. Nach einem Gespräch mit meinem Kollegen Robert Nsuboga entschied ich mich damals, die Schulgebühren zu übernehmen. So war Sumaya im Oktober 2014 als erstes Kind der Beginn unserer Arbeit und ist bis heute im Programm.
Zu Sumaya kamen Shafic, einer unserer Schreinerschüler, Ezrah und Resty, die unbedingt eine Hebammenausbildung machen wollte. (Eine ausführlichere Vorstellung ist in den Steckbriefen zu finden). Da dies meine eigenen Möglichkeiten überstieg, begann ich damals Freunde und Familie in Deutschland zu fragen, ob sie helfen wollten. Bei meiner Rückkehr im März 2016 war die Zahl auf acht angewachsen.
Mir wurde schnell klar, dass das Projekt nur wachsen konnte, wenn es von einem als gemeinnützig anerkannten Verein getragen wird. Nur so ist es möglich, auch Personen außerhalb des Familien- und Freundeskreis an zu sprechen und eine offizielle Partnerschaft mit unserem ugandischen Partner (AEC/EDI) einzugehen.
Im Mai 2017 war es dann endlich soweit: Wir hielten unsere Gründungsversammlung ab und Oli wa Amanyi – du bist stark e.V. war geboren. Die Eintragung in das Vereinsregister und die Anerkennung als gemeinnütziger Verein folgten.
Harald Bauer, 1. Vorsitzender